In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Tipps für eBlockerOS Nutzer zusammengefasst, um die Nutzung zu verbessern und typische “Fallstricke” zu vermeiden. Wir empfehlen dringend, diese Tipps zu beachten.
Backup ist Pflicht – insbesondere bei weißen Würfeln
Jedes technische Gerät hat verschleißbedingt nur einen beschränkten Lebenszyklus. Bei den originalen eBlocker “weißen Würfeln” nähert sich dieser Lebenszyklus nach über sieben Jahren offenbar langsam dem Ende. Der in den weißen Würfeln eingebaute SSD-ähnliche Speicher (eMMC) neigt im Alter zu Fehlern. Diese Fehler treten insbesondere bei vielen Schreibzugriffen und der damit verbundenen Wärmeentwicklung auf, wie es bei größeren Updates der Fall ist.
Wir empfehlen daher allen Nutzern – und insbesondere den weiße Würfel-Nutzern – dringend, regelmäßige Backups der eBlocker Einstellungen vorzunehmen (Einstellungen>System>Backup). Damit kann eine neue SD-Karte dem weißen Würfel oder dem Raspi wieder neues Leben einhauchen und der eBlocker ist Dank des Backups ohne viel Aufwand schnell wieder einsatzbereit. Übrigens: Das Backup ist Geräte-unabhängig und es kann damit leicht vom weißen Würfel auf einen Raspberry Pi migriert werden.
Domain-Blocklisten und Client-VPN – keine guten Ideen
Wir hören immer wieder von Nutzern, die zusätzliche Privatsphäre-Tools oder Domain-Blockierlisten verwenden und dadurch verschiedene Probleme haben. Daher möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass weitere Privacy-Tools wie z.B. Browser-Plugins, Apple Private Relay oder auch Mozilla VPN keine guten Kombinationen mit eBlockerOS sind. Denn meist verhindern diese Technologien den ausgefeilten URL-Pattern-Schutz von eBlockerOS. Anders als alle anderen Technologien erkennt eBlockerOS Muster in URLs (und nicht nur Domains) und blockiert so nur die unerwünschten URLs, ohne die gesamte Domain zu blockieren. Kommt jedoch ein Client-seitiges VPN zum Einsatz (wie z.B. Apple Private Relay), kann eBlockerOS die aufgerufenen URLs nicht entschlüsseln und damit keinen Schutz entfalten.
Genauso verhält es sich, wenn man eBlockerOS mit Domain-Blockierlisten ergänzt. Diese haben den Nachteil, stets die gesamte Domain zu blockieren, statt nur die Tracking- oder andere unerwünschte URLs der jeweiligen Domain. Dies führt zu sogenanntem “Overblocking” und zu vermehrten Problemen mit Apps und Internetdiensten – aber nicht zu einem besseren Schutz. Wir empfehlen daher, unbedingt alle VPN-Verbindungen im eBlocker einzutragen und diese ausschließlich über eBlockerOS einzuschalten. Die von uns kuratierten und täglich aktualisiert bereitgestellten Pattern-Blocker Listen, Scriptlets und Malware-Filter schützen umfangreich gegen Tracker, Werbung und Malware. Ergänzungen sind in der Regel weder sinnvoll noch notwendig.
Übrigens: Du kannst die Listen-Updates jederzeit täglich manuell anstoßen oder deinen eBlocker mit einer Spender-Lizenz für automatische Updates aktivieren. Damit bist du rundherum geschützt – ganz ohne weitere Tools, Blockierlisten und ohne manuelles Zutun.
Tipp bei Problemen mit Cloudflare
Cloudflare ist ein amerikanischer Dienst, der u.a. verhindern soll, dass eine Website durch zu viele IP-Pakete bei einer DDOS-Attacke von Bots überlastet wird. Um Bots von Menschen zu unterscheiden analysiert Cloudflare den Datenstrom und Aufbau der IP-Pakete. Weil eBlockerOS die IP-Pakete zum Schutz der Nutzer verändert, kann dies dazu führen, dass Cloudflare den Zugang zur Internetseite fälschlich blockiert und zur Lösung von Captchas auffordert.
Wir haben das Phänomen analysiert und empfehlen einen Trick, der in den meisten Fällen Abhilfe schafft: Stelle die Tarnung auf „Android“, wenn Du eBlocker-HTTPS aktiviert hast. Damit wird Cloudflare ein Android-Geräte vorgegaukelt und die Prüfung der IP-Pakete wird so geändert, dass der Besuch der gewünschten Website meist auch ohne Captchas problemlos erfolgt.
Referrer entfernen – nicht immer hilfreich
eBlockerOS besitzt die Möglichkeit, den sogenannten Referrer bei HTTP-Zugriffen zu entfernen. Damit wird vermieden, dass die aufgerufene Website identifizieren kann, auf welcher anderen Website der Nutzer auf einen Link geklickt hat. Viele Websites verwenden den Referrer jedoch auch intern, um festzustellen, von welcher URL auf der eigenen Website der Nutzer gekommen ist. Wird der Referrer durch eBlockerOS entfernt, kann es passieren, dass die Website nicht mehr richtig funktioniert.
Da das Auslesen des Referrers durch Trackingsysteme ohnehin durch Blocken der Tracker verhindert wird, ist der Nutzen der Referrer-Entfernung für die Privatsphäre heute nur begrenzt. Das Feature ist historisch bedingt noch Teil von eBlockerOS und kommt aus einer Zeit, als die Tracker-Blocking Technologie noch nicht so ausgereift war wie heute. Wir empfehlen daher das Feature nicht mehr zu nutzen – außer du weißt genau, was du tust.😉